Dienstag, 23 April 2024
 
  • Francais
  • Greek
  • Deutsch
  • English
WORT UND WIDERSTAND
Die Jahre der Griechischen Dikatur (1967-1974)

Dokumentarfilm, Video, Farbe, 80 min - 2009/2010  affiche_all.jpg







Preis des Besten Dokumentarfilms
London Greek Film Festival 2010

Festivals: Los Angeles Greek FIlm Festival 2010, Chicago Greek Film Festival 2011, FogDoc Athènes 2010, Festival du Documentaire grec Xalkida 2010, Rencontres d'Averroes Marseille 2012, XVI. Rencontres Ethnologie et Cinéma de Grenoble 2012, Festival International du Cinéma Méditerranéen Tetouan 2014







Zusammenfassung

Der Taxifahrer weigert sich schweigend, das Geld anzunehmen. Athen, Ende Juli 1974. Wenige Tage nach dem Sturz der Diktatur. Vom Flughafen zu Hause angekommen besteht meine Mutter darauf zu bezahlen. Der Taxifahrer schweigt. "Möge meine Hand verdorren, wenn ich Geld von Ihnen nehme!", flüstert er schliesslich. Er hatte ihre Stimme erkannt. Sie war eine der drei, vier markanten Stimmen der griechischen Sendung der Deutschen Welle, die täglich zwischen 20h40 und 21h40 ausgestrahlt und in den finsteren Jahren der Diktatur heimlich von der überwältigen Mehrheit der Griechen gehört wurde.

Wort und Widerstand
  erzählt die Geschichte der Männer und Frauen, die diese Sendung geschaffen und, vom faschistischen Regime der Obristen ins Exil gezwungen, sich sieben Jahre lang dafür geschlagen haben, die Würde aufrecht zu erhalten und den Menschen in Griechenland die Hoffnung zurückzugeben.

Der Film bezeichnet zum ersten Mal die historische Rolle, die sie während und nach der Diktatur gespielt haben, und verdeutlich den Platz, den sie bald vierzig Jahre später noch immer in der Kollektiverinnerung des Landes einnehmen. Der Film hinterfragt die Macht des engagierten Wortes und versucht seine Notwendigkeit gerade heute neu zu definieren.



director's note

In meinem Film über die Griechischen Sendung der Deutschen Welle bezeichne ich das Dilemma, vor dem das Wort steht, wenn es Praxis werden will, um den "Abgrund zwischen poetischer Ethik und politischem Anspruch zu überbrücken."





redaction-01.jpg
         Angelos Maropoulos, Giorgos Kladakis, Danae Koulmasi, Kostas Nikolaou - 1973





Mitwirkende

Karolos Papoulias, ehemaliger freier Mitarbeiter der Sendung,  Staatspräsident Griechenlands
Dora Bakoiannis, Bürgermeisterin Athens, Aussenministerin Griechenlands
Giorgos Mangakis, Professor für Recht, Minister, Anwalt
Thanassis Valtinos, Schriftsteller

und die Redakteure, Kommentatoren und freie Mitarbeiter der Sendung

Kostas Nikolaou, Gründer und Leiter der Sendung 1969-1972, Vizepräsident des Europarlements
Vassilis Mavridis, Anwalt
Giorgos Kladakis, Botschafter
Danae Koulmasi, Diplomatin, Verlegerin
Alek Schinas, Schriftsteller
Vassos Mathiopoulos, Journalist
Mario Nikolinakos, Wirtschaftswissenschaftler
Nikos Tsavaras, Professor, Vorsitzender des Verbandes der Psychiater Griechenlands
Nikos Mavromatis,  Anwalt






Kathimerini, Athen - 19.3.2010


Hat die Griechische Sendung der Deutschen Welle in Griechenland Bewußtsein geprägt oder ist sie nur eine unersetzliche Erinnerung?

Die Kollektiverinnerung einer Epoche ist nicht erstarrt, sie ist lebendig und ändert sich ständig. Sie besteht aus den Erinnerungen der Einzelnen, ist aber mehr als die Summe ihrer Teile. Die Griechische Sendung der Deutschen Welle mag heute Geschichte sein, ihre Aktualität besteht in dem Beispiel, das sie hinsichtlich der Möglichkeiten und des Einflusses des kritischen Wortes gesetzt hat. Mein Film hinterfragt die Macht des engagierten Wortes und versucht seine Notwendigkeit gerade heute neu zu definieren. Ich bezeichne das Dilemma, vor dem das Wort steht, wenn es Praxis werden will, um den Abgrund zwischen poetischer Ethik und politischem Anspruch zu überbrücken.


Wo sehen Sie heute noch Spuren eines engagierten Wortes und was verstehen Sie darunter? Betrifft das auch die Redensart der Politiker?

Ich spreche lieber von einem kritischen Wort, das zu spezifischen historischen Gegebenheiten Stellung bezieht. Ich verstehe darunter eine Rede, die offen, frei von Klichees und ideologischen Einflüßen ist. Es kann geschehen, daß sie gelegentlich angreifen muß, aber ihre Hauptfunktion besteht darin Ideen und Vorschläge zu unterbreiten. Auf diese Art und Weise kann sie dem herrschenden Diskurs widerstehen. Mein Film heißt nicht zufällig Wort und Widerstand. Es geht auch um den Widerstand des Wortes. Ich glaube nicht, daß das kritische Wort heute verschwunden ist. Es ist nur kaum zu hören. Das liegt an der Zensur -weniger einer politischen als einer wirtschaftlichen- der Massenmedien, die jeden Gedanken in einen Werbeslogan umwandeln müßen. Es wird sich zeigen, ob das Internet sich zu einer Alternative entwickeln kann. Es besteht auch weitverbreitetes Mißtrauen und Entäuschung, die schönen Reden der Ideologen sind unglaubwürdig geworden. Vermutlich zielt der zweite Teil Ihrer Frage darauf ab. Selbstverständlich sind die Redensarten der Politker das Gegenteil eines wirklich engagierten Wortes.


Was bleibt, Ihrer Meinung nach, vierzig Jahre später von der Diktatur. Glauben Sie, daß das alles noch eine Rolle im Leben eines normalen Griechen spielt?

Die Vergangenheit ist nicht tot, sie ist nicht einmal vergangen, sagt Faulkner. Das ist wie ein unterirdischer Fluß, der wieder auftaucht. Um anderweitig zu antworten: mir schaudert, wenn ich die Nachbarn im Gebäude oder im Café, was mir kürzlich wieder häufiger geschieht, von der "Ruhe, Ordnung und Sicherheit" zu Zeiten der Junta reden höre. Dieser Verlust von Anhaltspunkten ist sehr beunruhigend.


Wie behandeln sie die Ereignisse im Dezember 2008 in Ihrem Film?

Mein Film spielt in der Gegenwart. Ich konnte die Dezemberereignisse schlecht verschweigen. Sie fanden während der Dreharbeiten statt. Sie zeigen, daß wir am Ende einer historischen Entwicklung angekommen sind. Das politische und ideologische System der "métapolitefsi", der Zeit nach der Junta, ist bankrott. Mich erstaunt es, daß die Tatsache verwundert, daß enttäuschte junge Menschen ohne jegliche Perspektive gewaltsam auf die Gewalt reagieren, welche nicht nur der kaltblütige Mord an einem 15jährigen durch die Polizei, sondern die Inkompetenz, Gleichgültigkeit und ungestrafte Korruption der Regierungen seit zwanzig Jahren darstellen. Die Jugendrevolte im Dezember 2008 funktioniert in meinem Film wie ein entfernter Kontrapunkt. Nach der Wiederherstellung der Demokratie 1974, die auch ihr Verdienst ist, haben einige Mitarbeiter der Sendung dieses Land regiert, andere haben hohe Posten in den Medien bekleidet. Ich will nicht von einem Scheitern dieser Generation, die auch die des Polytechnikum ist, sprechen, aber ihre Antworten auf meine Frage im Film, ob die heutige Gesellschaft jener nahekommt, von der sie geträumt und für die sie sich geschlagen haben, sind in der Hinsicht eindeutig.





Eleftherotypia, Athen -  22.3.2010


Wie sind Sie auf das Thema Ihres Filmes gekommen?

Alle meine Filme beschäftigen sich mit dem Thema der Kollektiverinnerung. Verschiedene geschichtliche Epochen haben einen tiefen Glauben an die Macht des kritischen Wortes besessen. Sie fühlten sich von ihm bedroht, welche Form es auch annahm. Schon der chinesische Kaiser Ts’in Che Hoang verbrannte alle Bücher in seinem Reich, medizinische Abhandlungen und Kochrezepte ausgenommen. In unseren Zeiten hat die griechische Obristenjunta die Sendung der Deutschen Welle derart gefürchtet, daß Störsender gegen sie einsetzte. Heutzutage, kaum eine Generation später, halten die Mächtigen in Griechenland und anderswo in Europa die Journalisten und Intellektuellen auf dem Fernsehbildschirm wohl zurecht für ungefährlich. Mein Film hinterfragt die Macht des engagierten Wortes und versucht seine Notwendigkeit gerade heute neu zu definieren.


Wie haben Sie sich Ihrem Thema angenähert?

Wie schon in meinem Film über Ulrike Meinhof (1994), bin ich von meinen persönlichen Erinnerungen an die Jahre meiner Kindheit in Deutschland ausgegangen, die ich den Erinnerungen der Zeitzeugen sowie der Kollektiverinnerung zu dieser Epoche entgegensetze. Meine Mutter war eine der markanten Stimmen der griechischen Sendung der Deutschen Welle, die täglich zwischen 20h40 und 21h40 ausgestrahlt und in den finsteren Jahren der Diktatur heimlich von der überwältigen Mehrheit der Griechen gehört wurde. Ich habe verschiedenstes Material benutzt, farbigen Schmalfilm für meine Erinnerungen, 16mm Archivmaterial, welches ich aber bearbeitet habe (Änderung der Farben, der Geschwindigkeit, des Filmkornes, des Tones usw.), und Video für die Interviews mit den Mitwirkenden heute.Es ging mir darum einen filmischen Raum zu schaffen, in dem die verschiedenen persönlichen Erinnerungen in Bezug zur Gegenwart gesetzt werden, um eine lebendige Darstellung der Geschichte jener Jahre bzw. der Kollektiverinnerung an sie zu schaffen.


Wie würden Sie Ihren Film beschreiben?

Es handelt sich um einen Film, der mittels seiner eigenen Sprache und seiner Blickrichtung versucht, die Geschichte -in diesem Fall der Männer und Frauen, die mit dem engagierten Wort die Diktatur bekämpft haben- so zu erzählen, daß sie in der Gegenwart gültig ist. Sie schliesst die Jugendrevolte im Dezember 2008 als entfernten Kontrapunkt mit ein, denn sie spiegelt die politische Entzauberung und den Verlust von Anhaltspunken und Werten wieder, die heute unser Bewußtsein bedrohen. Ein Zustand, der die Jugend in die Rebellion trieb. In meinem Film bezeichne ich das Dilemma, vor dem das Wort steht, wenn es Praxis werden will, um den Abgrund zwischen poetischer Ethik und politischem Anspruch zu überbrücken. Das war damals brisant und ist auch heute noch brennend aktuell.


Der Film spürt die Erinnerungen der Kinderjahre auf, die sensibel und mit filmischer Meisterschaft in eine umfassendere Geschichte eingebaut werden; er sucht nach Antworten auf die entscheidende Frage nach dem Sinn des oppositionellen Wortes, aber auch darauf, wie man heute zu seinem Engagement in der Vergangenheit steht.

Kostas Terzis - Avgi, 24.3.2010



Ein ästhetischer Film mit unscharfen, meist schwarzweissen Bildern ... Allein das Wort hat Gewicht. "Ich wollte die Jugend ansprechen", sagt Koulmasis. ... Es gebe keine Diktatur mehr, verschwunden sei innerhalb nur einer Generation aber auch das kritische Wort. Wirtschaftliche Kräfte wollten die Jugendlichen davon überzeugen, daß es keine andere Welt geben könne.

Rainer Hermann - Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.3.2010



Eine Hoffnungsstimme in dunkler Zeit.

Kai Strittmatter - Süddeutsche Zeitung, 22.3.2010







tzavaras.jpg


Die Griechische Sendung der Deutschen Welle stellte eine Verteidigungslinie gegen die faschischen Ideologien, die sich in Griechenland entwickelten, dar. Mir scheint dies im Nachhinein ein großer Beitrag zum Kampf gegen die "Faschisierung" des Landes gewesen zu sein, d.h. die Verteidigung der griechischen Sprache gegen die korrupte, die faschistische Sprache, die das Militärregime mit seiner nur allzu gut bekannten Rethorik gebrauchte.
Nikos Tzavaras






mangakis.jpg



Vom ersten Augenblick an – "Was können wir tun?" - hat sich eine Tätigkeit entwickelt, deren erste Phase des Kampfes darin bestand, das Wort zu aktivieren. Das Wort war die schöpferische Kraft. Das Wort, wenn es Gedanke, Wissen, Haltung, Bewusstsein ist...
 Georgios A. Mangakis







Erinnerung

Ein Kind hat das Glück, Orte und Menschen in seiner Erinnerung in willkürlicher Zeitabfolge wachrufen zu können, ohne sich der Wahrscheinlichkeit des Ereignisses oder seiner Ursachen und Konsequenzen bewußt werden zu müßen. Es sucht keinen Sinn in der Geschichte, in den Geschichten.

Verweilen wir also einen Moment im großen Salon unseres Hauses, hinter dessen Fensterscheiben der alte Kirschbaum in weißen Blüten über dem Garten leuchtet. Auf dem Kanapee sitzen um einen niedrigen Tisch die Kollegen meiner Mutter - nein, die Freunde. Kollegen sind sie in dem etwas heruntergekommenen Büro in der Kölner Innenstadt, dessen Wände von Postern und Flugblättern bedeckt sind; Kollegen sind sie vielleicht noch im Café, einen Block weiter, wo sie während der Pausen ein Krokanteis essen, und wo ein unglücklicher Papagei stumm in einem von künstlichem Licht erhellten Käfig gefangen ist; bei uns zu Hause sind sie Freunde.

Sie sind jung, lustig mit ihrem leichten Akzent im Deutschen, fröhlich, lebhaft und laut, sie diskutieren ohne Unterlaß, singen zuweilen (da tritt Traurigkeit in ihre Züge, aber die Hoffnung bleibt - das Kind, das ich war, täuscht sich nicht!), streiten sich unweigerlich. Sie spielen Karten, manche gehen ins Kasino (was mein Vater, der älter ist als sie, in höchstem Maße mißbilligt), verlieren natürlich jedes Mal. Was soll's? Es sind harte Zeiten... Sie träumen von Freiheit und Rückkehr nach Griechenland. Und sie sind reizend zu uns Kindern, die sie weit von ihrer Heimat in Deutschland aufwachsen sehen werden.

Stumme Bilder. Ihre Gesichter erscheinen und verschwinden wieder in meiner Erinnerung: Vassilis, den wir als Kinder am meisten liebten, ein kleiner, kahlköpfiger Mann ständig in Bewegung, ein zeitloser Odysseus, das Wort und die Geste immer kurz vor der Explosion. Giorgos, der schweigsame Riese mit der Donnerstimme (wenn er spricht...), schwarzen Haaren, schwarzem Bart. Seine undurchdringlichen Augen funkeln gefährlich. Alek mit seiner rauhen Stimme, der hinter einer dicken Wolke Zigarettenrauchs in Lachen ausbricht - aber sie rauchen alle wie Schlote. Angelos, Lenins Doppelgänger, mit seinem Ziegenbart und den unruhigen und beunruhigenden Augen. Kostas trägt eine eng anliegende, abgewetzte, weisse Lederjacke und macht Wortspiele in zwei Sprachen, welche er als einziger auch versteht. Und Karolos, die anderen...

Der Blick des Kindes ist ungerecht, aber er erinnert uns daran, daß hinter der Maske, die die Nachwelt auf die Gesichter der Bösen oder Helden setzt, Männer und Frauen stehen, und daß sie es sind, die Geschichte schreiben.
Und es waren diese Männer und Frauen, die ich in meiner Erinnerung auf dem Kanapee in unserem Salon für einen Moment wie auf einem Polaroidbild festhalte, die zwischen 1969 und 1974 die ruhmreichen Seiten dieser Sendung geschrieben haben.

Timon Koulmasis


Die Analyse des Filmes von Iannis Leondaris, Professor für Filmtheorie an der Aristoteleion Universität Thessaloniki


ΛΟΓΟΣ ΚΑΙ ΑΝΤΙΣΤΑΣΗ του Τίμωνα Κουλμάση

Στο θεμελιώδες έργο του, Κινηματογράφος και Ιστορία, ο ιστορικός του κινηματογράφου Marc Ferro παρατηρεί: “η κινηματογραφική ταινία, εικόνα ή όχι, της πραγματικότητας, τεκμήριο ή μυθοπλασία, αυθεντική ιστορία ή επινοημένη αφήγηση, είναι Ιστορία. (...) οι δοξασίες, οι προθέσεις, και το φαντασιακό των ανθρώπων, είναι εξίσου Ιστορία όσο και η Ιστορία”. Η ταινία «Λόγος και Αντίσταση» του Τίμωνα Κουλμάση που θα παρακολουθήσουμε απόψε επαληθεύει πλήρως την άποψη του Ferro. Είναι κυρίως μια ταινία με θέμα το ρόλο και την προσφορά της Ντόιτσε Βέλλε στα χρόνια της δικτατορίας. Είναι όμως και μια ταινία πάνω στη συλλογική μνήμη, ένα καλλιτεχνικό έργο που θέτει ερωτήματα πάνω στη σχέση κινηματογράφου και συλλογικής μνήμης. Είναι γεγονός ότι η έλευση του κινηματογράφου κλόνισε και επαναπροσδιόρισε τη σχέση του ανθρώπου με την εικόνα του παρελθόντος παρέχοντάς του ένα αβέβαιο και συνάμα εξαιρετικά αληθοφανές τεκμήριο μνήμης: την καταγεγραμμένη κινούμενη εικόνα. Η ιστορική επιστήμη ανανεώνει διαρκώς τον προβληματισμό της γύρω από την αξιολόγηση του ρόλου και της επίδρασης της κινηματογραφικής εικόνας στην διαμόρφωση της συλλογικής μνήμης. Ο προβληματισμός αυτός αφορά καταρχήν στις ταινίες τεκμηρίωσης (ιστορικά ντοκιμαντέρ, κινηματογραφικά επίκαιρα), πολύ γρήγορα όμως αρχίζει να περιλαμβάνει και τη μελέτη των ταινιών μυθοπλασίας.

Κι αν η εικόνα, όπως την ξέραμε μέχρι σήμερα έχει χάσει το αυταπόδεικτο κύρος της καθώς τα πάντα πλέον μπορούν να κατασκευαστούν με ψηφιακά μέσα, καθώς κάθε εικόνα σήμερα είναι πιθανή, τι είναι αυτό που μένει όρθιο; Ο Τίμων Κουλμάσης απάντά με τον τίτλο και το περιεχόμενο της ταινίας του: ο Λόγος. Ο λόγος – με κεφαλαίο ή μικρό λάμδα είναι – αν όχι ο κυριότερος – ένας από τους πιο πιστούς συντρόφους της αντίστασης. Για τον Κουλμάση ωστόσο αυτό δεν είναι αξίωμα αλλά ανοιχτό ερώτημα, θα τολμούσα μάλιστα να πω: δίλημμα. Το δίλημμα που τίθεται σε κάθε ελεύθερο άνθρωπο σε καιρούς τυραννίας ανάμεσα στον στρατευμένο λόγο και την ένοπλη αντίσταση. Η ταινία του Τίμωνα, είναι μια ταινία γεμάτη λόγο. Πρόκειται για επιλογή αυτονόητη, καθώς η Ντόλτσε Βέλλε χρησιμοποιεί στα χρόνια της δικτατορίας το λόγο, ως μοναδικό της όπλο απέναντι σε ένα τρομοκρατικό καθεστώς που όπως εύστοχα επισημαίνεται στην ταινία, εκτός από τους ανθρώπους, κακοποιεί το λόγο. Η δικτατορία σκοτώνει το λόγο είτε επιβάλλοντας σιωπή, είτε παραμορφώνοντας τη ζωντανή ελληνική γλώσσα. Ωστόσο, στην ταινία που θα παρακολουθήσετε, ο λόγος σιγά σιγά μεταμορφώνεται σε εικόνα, ο λόγος είναι η μοναδική καθαρή εικόνα που μένει να πιστέψουμε. Τα πρόσωπα των ανθρώπων που είχαν και έχουν το θάρρος της γνώμης τους απέναντι σε οποιαδήποτε μορφή κρατικής βίας είτε κράτησαν είτε δεν κράτησαν όπλο στα χέρια τους όταν χρειάστηκε να αντισταθούν, γίνονται μέσα στην ταινία, πορτρέτα εναργή, με καθαρό περίγραμμα και δύναμη, με δυναμική που ελπίζω ότι μετακινείται και προς τη μεριά του θεατή.

Αποτελεί λοιπόν η ταινία του Κουλμάση μια «αντικειμενική» καταγραφή του ρόλου και της προσφοράς της Ντόλτσε Βέλε στον αντιδικτατορικό αγώνα; Ο Κουλμάσης γνωρίζει καλά ότι κάθε ντοκιμαντέρ είναι μια προσωπική αφήγηση, μια μυθοπλασία με άλλα μέσα. Όπως λέει και ο ίδιος «μνήμη αντικειμενική δεν υπάρχει».

Η παρουσία της Ντόλτσε βέλλε κατά τη διάρκεια της δικτατορίας είναι ένα ιστορικό γεγονός. Ωστόσο, τα ιστορικά γεγονότα δε μιλούν από μόνα τους. Όπως επισημαίνει ένας σημαντικός έλληνας ντοκιμαντερίστας, ο Φώτος Λαμπρινός, το ίδιο και «οι εικόνες εκ του φυσικού» δεν συνιστούν αυτονόητη απόδειξη ή μαρτυρία. Εξαρτώνται και αυτές από τη χρήση τους, από τον τρόπο που ο ιστορικός θα τις αξιολογήσει, κατατάξει, συνπροσδιορίσει.Αν λοιπόν τα γεγονότα είναι σακιά που παίρνουν σχήμα ανάλογα με τα αντικείμενα που τοποθετούμε μέσα τους, τα τεκμήρια τι είναι; Μήπως αυτά είναι τα αντικείμενα; Τα τεκμήρια είναι πράγματι τα αντικείμενα, τα οποία όμως δεν έχουν σχήμα ούτε μορφή οριστική και τελεσίδικη.»

Ο Κουλμάσης ανιχνεύει τα τεκμήρια γνωρίζοντας ότι το σχήμα τους δεν είναι τελεσίδικο. Δεν κρατά όμως για τον εαυτό του το ρόλο ενός ουδέτερου παρατηρητή: ανιχνεύει λοιπόν στο σήμερα, τα πρόσωπα και τις φωνές των ανθρώπων που θυμάται να συζητούν για ώρες τα βράδια στο πατρικό του σπίτι στη Γερμανία στα χρόνια της δικτατορίας. Ψάχνει το νήμα που συνδέει τα λόγια που έφταναν θολά στην παιδική αντίληψη με το λόγο της αντίστασης μέσα από τις συχνότητες της Ντόιτσε Βέλε και το σημερινό αφηγηματικό λόγο των πρωταγωνιστών της ταινίας του. Η ατομική μνήμη του σκηνοθέτη γίνεται εδώ η πρώτη ύλη για την τροφοδότηση της συλλογικής μνήμης.

Αν δεχτούμε ότι συλλογική μνήμη είναι «αυτό που οι ομάδες δημιουργούν με το παρελθόν τους»θα πρέπει να αναρωτηθούμε βλέποντας την ταινία Λόγος και Αντίσταση, με ποιο τρόπο η συλλογική μνήμη συνδιαλέγεται με την κινηματογραφική εικόνα. Ο Κουλμάσης επιλέγει μια λύση απλή και αποτελεσματική. Τοποθετεί τα πρόσωπα της ταινίας του το ένα απέναντι στο άλλο σαν μάρτυρες ενός γεγονότος οι οποίοι εξετάζονται κατ’αντιπαράσταση. Κατασκευάζει ένα πολυφωνικό παιχνίδι συνεντεύξεων. Το μοντάζ του είναι σκληρό και αποκαλυπτικό. Εναλλαγές προσώπων, εναλλαγές λόγου. Μπροστά στα μάτια μας αναδύεται ατόφια η ιστορική αφήγηση ως διαλεκτική, ως «αγώνας λόγων». Ακριβώς γι’ αυτό γινεται συναρπαστική. Ο θεατής ακούει απόψεις που διίστανται, απόψεις που συγκλίνουν. Ο Κουλμάσης αναπαράγει με τον τρόπο αυτό την αίσθηση που έχει ένα μικρό παιδί όταν ακούει τους ενήλικες να συζητούν, να συμφωνούν, να διαφωνούν. Κανένα υποκειμενικό σχόλιο. Ο αφηγητής της ταινίας αντιστέκεται στον πειρασμό του σχολιασμού, του συμπεράσματος. Αφήνει όλα τα ερωτήματα ανοιχτά. Αναθέτει το καθήκον της «γνώμης» στον ίδιο το θεατή; Είναι ο λόγος όπλο αντίστασης; Μέχρι ποιο σημείο; Ποιος ο ρόλος του ένοπλου αγώνα ενάντια σε μια δικτατορία; Τι σημαίνει εντέλει «αντιστέκομαι»;

Το 1977, ο ιταλός ανθρωπολόγος Alessandro Triulzi κάνει έκκληση για έρευνα πάνω σε τεκμήρια μνήμης τα οποία έχουν διαφύγει από τον έλεγχο της πολιτικής εξουσίας. Ως τέτοια, θεωρεί «τις οικογενειακές αναμνήσεις, τις τοπικές ιστορίες, τις ιστορίες των οικογενειών, των χωριών, τις προσωπικές αναμνήσεις, σε ολόκληρο αυτό το τεράστιο πλέγμα μη επίσημων, μη θεσμοποιημένων, γνώσεων που δεν έχουν ακόμη αποκρυσταλλωθεί σε τυπικές παραδόσεις και αντιπροσωπεύουν κατά ένα τρόπο τη συλλογική συνείδηση ολόκληρων ομάδων ή ατόμων»

Είναι καιρός νομίζω, οι έλληνες ντοκιμαντερίστες να επαναπροσεγγίσουν ζητήματα της πρόσφατης ιστορίας μας «παντρεύοντάς» τα με την προσωπική τους μνήμη, ιδίως από το 1960 και ύστερα, με νηφαλιότητα, μακριά από ιδεολογήματα αλλά και από τον κίνδυνο της απο-ιδεολογικοποίησης, με αυτόν ακριβώς το στόχο: τη συμβολή του κινηματογράφου, μέσω του προσωπικού βλέμματος του κάθε σκηνοθέτη, σε αυτό που ονομάζουμε συλλογική μνήμη. Προς αυτή την κατεύθυνση, η ταινία Λόγος και Αντίσταση που θα παρακολουθήσουμε - ακριβώς επειδή έχει τα χαρακτηριστικά μιας προσωπικής αφήγησης - αποτελεί ένα από τα πιο πειστικά παραδείγματα/εργαλεία για τη δυνατότητα της διδασκαλίας – επιτέλους! - στη Μέση Εκπαίδευση, της πρόσφατης ελληνικής ιστορίας, μέσω του κινηματογράφου, ως μέρος μιας αφήγησης, μιας ζωντανής δηλαδή συλλογικής μνήμης και όχι μιας συλλογικής μνήμης των στερεοτύπων και των ιδεολογημάτων. Άλλωστε φαίνεται πως η ιστορική αφήγηση μόνον όταν δεν κρύβει τον υποκειμενικό χαρακτήρα της υπηρετεί τον άνθρωπο και όχι την υστεροφημία της εξουσίας.

Γιάννης Λεοντάρης – Μάρτιος 2010





nikolaou__niki-01.jpg

Buch und Regie
  Timon Koulmasis
Kamera
  Iro Siafliaki
Schnitt   Aurique Delannoy
Originalmusik 
  Timon Koulmasis
Musik
  Mikis Theodorakis, Iannis Markopoulos
Produktionsleitung
  Bonita Papastathi
Produzent   Timon Koulmasis
Produktion
  TK FILMS, EKK, ERT, AIA FILMS










papoulias_small.jpg




 
< zurück   weiter >
Design by Video de Poche